Was ihr wollt

Komödie von William Shakespeare


Foto: © Marie-Luise Manthei
Alexander Wanat

Mit
Herzog Orsino Benedikt Voellmy
Viola Marlina Adeodata Mitterhofer
Gräfin Olivia Stefanie Rösner
Sir Toby John Wesley Zielmann
Bleichenwang Julian Koechlin
Maria Marion Bordat
Malvolio Bettina Scheuritzel
Narr Feste Alexander Wanat
Sebastian Tim Czerwonatis
Antonio Björn Jacobsen


Inszenierung Christina Rast / Musikalische Leitung Malcolm Kemp / Bühne Franziska Rast / Kostüme Kathrin Krumbein / Video Luca Fois / Dramaturgie Inge Zeppenfeld / Licht Eduard Joebges

Termine

Cesario, frisch in die Dienste des illyrischen Herzogs Orsino getreten, soll dessen Liebesgrüße an Gräfin Olivia überbringen. An sich keine große Sache – wäre Cesario nicht in Wirklichkeit die schiffbrüchige und nun im fremden Land vorsorglich als Mann verkleidete Viola, die ihrerseits selbst in den Herzog verliebt ist. Olivia wiederum interessiert sich weniger für Orsino als vielmehr für Cesario alias Viola. Verliebt wird sich also jeweils zielgenau in die Person, die nicht zurückliebt – ein Schicksal, das auch Olivias Hausverwalter Malvolio trifft, er sich der Liebe seiner Chefin allzu sicher ist und zum Gespött wird. Viola dagegen hat mehr Glück, denn ihr verschollener Zwillingsbruder Sebastiano taucht plötzlich wieder auf und führt die Liebeswirrnis zurück in die vermeintliche Ordnung eines Happy Ends. »Was ihr wollt«, changierend zwischen praller Komik und zarter Melancholie, gilt als William Shakespeares musikalischste Komödie. Schon gleich zu Beginn fragt Orsino, ob Musik der Liebe Nahrung sei – und irgendwann singen sie alle.


Steppenwolf

nach dem Roman von Hermann Hesse // in einer Fassung von Joachim Lux


Foto: © Marie-Luise Manthei
Tina Schorcht, Tim Knapper

Mit
Elke Borkenstein, Tim Knapper, Tina SchorchtMaresa Lühle


Inszenierung Stefan Rogge / Bühne und Kostüme Stefan Rogge / Video David Gerards / Dramaturgie David Schnaegelberger

Termine

Der Literat Harry Haller ist sicher: er ist ein zwiegespaltenes Wesen! Einerseits spürt er ein – in seinen Augen spießiges – Verlangen nach Sicherheit und Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft, zu der er andererseits als »einsamer Steppenwolf« die größtmögliche Distanz sucht; denn er verurteilt diese Welt als ignorant, oberflächlich und rücksichtslos. Kurz bevor er endgültig verzweifelt, öffnet sich für ihn durch die Begegnung mit seinem Alter Ego Hermann/Hermine jedoch die geheimnisvolle Tür zu einem »Magischen Theater«, einem »Bildersaal« seiner Seele. Hier erkennt er die Bedeutung der Leichtigkeit und des Humors, »vielleicht die eigenste und genialste Leistung des Menschentums«. Hermann Hesses Roman »Steppenwolf« (1926) erlebte in den 60er Jahren eine Renaissance als anti-bürgerliche Lektüre. Für uns im 21. Jahrhundert ist Harry Hallers »Reise« ein universelles künstlerisches Experiment, in dem erprobt wird, wie der Mensch in einer Gesellschaft, die zunehmend in Extreme auseinanderzufallen droht, zu einem »Selbst« finden könnte.


My little Pony

von Paco Bezerra


Foto: © Carl Brunn
Benedikt Voellmy, Luana Bellinghausen

Mit
Irene Luana Bellinghausen
Jakob Benedikt Voellmy

Inszenierung Eva Offergeld / Bühne und Kostüme Rabea Stadthaus / Musik Malcolm Kemp / Dramaturgie Reinar Ortmann / Licht Manuel Michels

Termine

Irene und Jakob sind zu einem Termin in der Schule geladen. Ihr Sohn Luis hat massive Schwierigkeiten: Er wird ausgegrenzt; keiner will neben ihm am Tisch sitzen. Jakob vergisst den Termin, nur Irene nimmt ihn wahr und ist alarmiert: Luis ist Mobbing und tätlicher Gewalt ausgesetzt – wegen des Rucksacks, den er trägt. Auf diesem Rucksack sind kleine Pferde zu sehen, Ponys aus der extrem beliebten Fernsehserie „My Little Pony“. So einen Rucksack trägt ein zehnjähriger Junge nicht, finden die Kinder in der Schule: Luis wird zum Opfer, weil er anders ist. Wie gehen seine Eltern damit um, dass sich ihr Kind in kein Schema pressen lassen will? Irene und Jakob entwickeln unterschiedliche Strategien, ihre Ehe gerät in eine Ausnahmesituation. Dabei entgleitet Luis beiden mehr und mehr. Der spanische Autor Paco Bezerra hat 2016 ein packendes Kammerspiel geschrieben, das eine Familie zeigt, in der sich Rollenbilder verkehren und die von Auflösung bedroht ist. Das Zentrum lässt er dabei frei: Luis wird über die zunehmend aufgeladenen Dialoge seiner Eltern präsent.


Woher und Wohin

Ein MörgensLab Projekt von Clemens Bechtel und Inge Zeppenfeld


Foto: © Marie-Luise Manthei
Marion Boradt, Tim Czerwonatis, Stefanie Rösner, Marlina Adeodata Mitterhofer, Tim Knapper

Mit
Petya Alabozova, Marion Bordat, Tim Czerwonatis, Tim Knapper, Marlina Adeodata Mitterhofer, Stefanie Rösner, Bettina Scheuritzel

Recherche Clemens Bechtel, Inge Zeppenfeld / Inszenierung Clemens Bechtel / Bühne und Kostüme Sabina Moncys / Video David Gerards / Dramaturgie Inge Zeppenfeld

Termine

Busbahnhöfe in deutschen Innenstädten: Unorte ohne tatsächliche Begegnung. Der Aachener Bushof, ursprünglich nur ein asphaltierter Platz, ist seit 1973 zudem von einem Gebäude ummantelt, das heute als »Brachialarchitektur« gilt und sozialer Brennpunkt ist. Wie aber kann man einem Ort, dessen vorderste Aufgabe der schnellstmögliche »Transit« von A nach B ist, überhaupt Attraktivität und Verweilqualität verleihen? In Zusammenarbeit mit Architekturstudierenden der RWTH Aachen, die bereits in einer Unterführung seitlich des Busgebäudes einen neuen »Kommunikationsraum« geschaffen haben, wollen wir uns nun dem Leben im Gebäude selbst widmen: Rund 70.000 Pendler*innen unterschiedlichster Herkunft frequentieren täglich 12 Haltestationen für 55 Buslinien. Was verbirgt sich jenseits von Einkauf, Arztbesuch und Kneipentour hinter den Reisen dieser Menschen in die Stadt und von ihr weg? Und welche räumliche Kraft können ihre Erzählungen in dem Gebäude entfalten? Die Zuschauer*innen werden dabei auf geheimnisvolle Weise zu unauffälligen Augen- und Ohrenzeug*innen vor Ort.
Das MörgensLab ist ein durch das Land NRW im Rahmen des Programms „Neue Wege“ gefördertes Kooperationsprojekt, das darauf abzielt eine enge Verbindung zwischen den in der Stadt Aachen ansässigen Forschungsbereichen und den szenischen Künsten zu schaffen.